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Chronik

Unsere Geschichte

Im Sommer des Jahres 1910 errichtete der von Venrath nach Kückhoven versetzte Lehrer Heinrich Böhmer auf einem zu seinem Wohnhaus gehörendem freien Platz eine Turnstange zwecks eigener turnerischer Betätigung. Galt dieses Reck nur persönlichen Wünschen, so lockte es doch an den folgenden Sommerabenden manchen turnlustigen jungen Kückhovener an, hier auch sein turnerisches Können zu zeigen und zu erproben.

Diese Tatsache ließ nun bald in den jungen Leuten den Gedanken an die Gründung eines Turnvereins reifen. Jedenfalls fanden seitdem diesbezügliche Besprechungen statt, die zwar anfangs ohne Erfolg schienen, später aber zu einem festen Entschluss reiften.

Die erste Versammlung zur Gründung eines Turnvereins war am 30. Juli 1911 in der Wirtschaft von Wilhelm Aretz (gegenüber der Kirche). Anwesend waren 32 Mann, die alle von die Gründung begeistert waren und geschlossen dem neuen Verein, dem man den echten deutschen Namen "Germania" gab, beitraten.

Aus der Versammlung heraus wurde auch gleich der Vorstand des neuen Vereins gebildet. Zum Vorsitzender wurde Theodor Winkels, Theodor Mainz als Stellvertreter und Kassenwart, Fritz Pardon als Schriftführer, Hubert Rütten als Turnwart, Gerhard Wallrafen als 1. Vorturner und Gerätewart und Wilhelm Gillissen als 2. Vorturner gewählt.

Von da ab fanden nun allwöchentlich regelmäßige Übungsstunden im Aretzschen Saale statt, die nötigen Geräte wurden angeschafft und bald erfreute sich der Verein eines gewissen Aufschwungs. Mit Stolz und Freude kann er darum auch auf die mit Glanz und zu allgemeiner Befriedigung gefeierten Stiftungsfeste von 1911 und 1912 zurückschauen. Von dem überschüssigen Ertrag wurden die fehlenden Turngeräte angeschafft.

Dennoch wurde dem Verein zu diesen Zeiten von der Allgemeinheit nicht das nötige Interesse entgegengebracht. Häufiger Wechsel des Vorstandes kam vor und die Mitgliederzahl schmolz zusammen. Dazu kam dann der Ausbruch des ersten Weltkrieges, der zu einem völligen Stillstand im Turnbetrieb führte. Die meisten Turner wurden zum Militär einberufen. Gar zu oft kam dann die Trauernachricht, dass wieder ein junges hoffnungsvolles Leben im Kampf gefallen war, darunter auch der damalige Vorsitzende Theodor Mainz.

Im Jahre 1910 gründeten Wilhelm Heinrichs, Wilhelm Franken, Hubert Mänz, Anton Meier, Gerhard Lemmen und Konrad Görtz den Ballspielclub "Colonia" Kückhoven. Später traten dieser Vereinigung noch Jakob Franken, Martin Pisters, Josef Weirauch, Martin Gierlings und Josef Claßen bei. Erst im Frühjahr 1912 erhielt der Klub die behördliche Anerkennung ihrer Satzung. Der Name wurde geändert und der Verein als Spielverein Kückhoven 1912 in das Vereinsregister eingetragen. Bei der Eintragung mußte sich der Vereinsvorstand verpflichten, keine Spiele am Sonntag vor 11.00 Uhr und nicht vor 14.30 Uhr auszutragen. Die erste Vereinstracht in den Farbrn Schwarz-Weiß-Rot wurde von einem Vereinsmitglied gestiftet. Als Fußballplatz wurde zeitweise die Sandgrube benutzt. Sie war jedoch zu weit vom Ort entfernt. Deshalb war der Verein froh, wenn die Landwirte ihnen ihre Wiesen zur Verfügung stellten.

Nach Beendigung des Krieges waren vom Vorstand Peter Winkels, August Mertens, Josef Claßen, Peter Hermanns und Michael Rütten noch vertreten. Für den Verein kam jetzt eine nicht freudige Zeit. Eine Beteiligung am Turnen war vorläufig nicht möglich, da der Aretzsche Saal durch Kauf in andere Hände übergegangen und zu privaten Zwecken umgebaut worden war. Zwar fanden noch Versammlungen statt, aber außer den Vorstandsmitgliedern war aber kein Turner anwesend. Der Verein sank auf die Stufe eines toten Vereines ab. Den Vorstandsmitgliedern ist es zu verdanken, dass sich der Verein nicht auflöste und die Turngeräte im eigenen Besitz blieben.

Alles änderte sich als der Ing. Konrad Wallrafen zum neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde. Er fand Mittel und Wege den Verein auf den Weg des Aufschwungs zu bringen, bis der Tod ihn Anfang des Jahres 1920 plötzlich abrief. Ein harter Schlag für den Verein. Nach dem Tod von Konrad Wallrafen übernahm Peter Winkels die Geschäfte des Vereins. Er ließ sich auf der Versammlung am 14. Januar 1920 zum Vorsitzenden wählen.

Nur ganz langsam sah der Verein einer neuen Entwicklung entgegen. Aus dem Dorf wurde ihm nun mehr Interesse entgegengebracht.

Durch den Beitritt der Lehrer Albert und Böhmer und einer Anzahl weiterer Mitglieder wurde das Vereinsleben aktiviert. Besonders wirkte es sich auch aus, dass der Bauunternehmer Christian Corsten am Kleinend einen großen Saal baute und die Möglichkeit zu weiteren turnerischen Übungen gegeben war.

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